Rauschendes Fest auf den Unteren Mühlen

Bamberg feierte UNESCO-Welterbetag

Mit einem beschwingten Programm beging Bamberg am Samstag,
8. Juni, den deutschlandweiten UNESCO-Welterbetag. Neben einer Buchvorstellung der Publikation „Angesichter“ zum gleichnamigen Brückenkunstwerk von Klaus Dauven lockte eine Modenschau von „Mode macht Mut“ mit dem Titel „Silhouetten der Stadt“ hunderte Besucherinnen und Besucher in das Untere Mühlenviertel.

Zum ersten Mal fand der Bamberger Welterbetag dieses Jahr im neuen Welterbe-Besucherzentrum statt. Zählte man seit der Eröffnung Ende April dieses Jahres bereits 8.000 Gäste, so konnten Oberbürgermeister Andreas Starke und Patricia Alberth, die Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg, am Samstag noch einige mehr begrüßen. „Ich freue mich, dass das neue Haus so gut angenommen wird“, meinte der Oberbürgermeister. Welterbe-Managerin Alberth unterstrich die Rolle der Welterbekonvention als Instrument der Völkerverständigung und Zusammenarbeit: „Der Welterbestatus ist kein Tourismussiegel. Er verkörpert Werte, die uns als Menschen verbinden. Dieser Geist des Miteinanders trägt auch den heutigen UNESCO-Welterbetag.“

Fast in Sichtweite des Besucherzentrums befindet sich die Untere Brücke, an deren Balustrade Klaus Dauven vor gut einem Jahr sein Kunstwerk „Angesichter“, bestehend aus 21 Porträts unterschiedlicher Jugendlicher, anbrachte. Seine gleichnamige, jüngst vorgestellte Publikation beschreibt den Entstehungsprozess der „Reverse Graffiti“ (umgekehrten Graffiti) durch Teilreinigung der mit Patina besetzten Betonoberfläche. Der Künstler scherzte: „Die Untere Brücke eignete sich besonders gut für meine Technik, weil sie so schmutzig war“. Das Begleitbuch zum Kunstwerk ist im Buchhandel erhältlich.

Im Anschluss an die Buchvorstellung verwandelte „Mode macht Mut“, ein sozialer Betrieb der Laufer Mühle, die Untere Mühlbrücke vor dem Besucherzentrum in einen Laufsteg. Die gezeigte Kollektion „Silhouetten der Stadt“ vereinte Arbeitskleidung mit Motiven des Welterbes. David Saam und Res Richter von Boxgalopp begleiteten die Modenschau musikalisch. Beklatscht und bejubelt von rund 700 Zuschauenden präsentierten 60 Models die von E.T.A. Hoffmann, Kaiser Heinrich oder den Domtürmen gezierten Outfits. „Dabei hat jedes Kleidungsstück einen eigenen, versteckten oder offenkundigen Bezug zum Welterbe“, wie Ina Wunder, die Leiterin von „Mode macht Mut“ erläuterte. Ein bunt gestreiftes Teil könnte so etwa die Vielfalt der Stadt wiederspiegeln, oder aber die historischen Anbauflächen der Bamberger Gärtnerstadt repräsentieren.

Die Einzelstücke der Kollektion sowie dazu passende, wahlweise mit dem Bamberger Schwarzplan, einer Zeichnung der Centurione-Statue von Igor Mitoraj oder einer Manga-Abbildung von Klaus Dauvens „Angesichter“ bedruckte T-Shirts, können ab sofort im Ladengeschäft von „Mode macht Mut“ (Luitpoldstraße 25) erworben werden.

Bildnachweis: Jürgen Schraudner/Stadtarchiv Bamberg