St. Michael glänzt wieder mit goldener Spitze

Spektakulärer Pressetermin auf 70 Metern Höhe

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Bekrönung Nordturmspitze Kirche St. Michael

Bekrönung Südturmspitze Kirche St. Michael  

Wer am Dienstagvormittag (12. Juni) einen Dudelsackspieler auf einer der Turmspitzen der St. Michaels-Kirche gesehen und gehört hat, muss nicht an seinen Sinneswahrnehmungen zweifeln. Das ungewöhnliche Schauspiel war vielmehr Teil einer kleinen, aber durchaus spektakulären Zeremonie aus einem erfreulichen Anlass: die erste der beiden rund vier Meter hohen vergoldeten Turmbekrönungen der ehemaligen Klosterkirche befindet sich nach gründlicher Restaurierung wieder an Ort und Stelle. Die Spitze für den zweiten Turm wurde im Rahmen eines Pressetermins mit Oberbürgermeister Andreas Starke und Finanz- und Stiftungsreferent Bertram Felix mit einer neuen Zeitkapsel versehen und wird in den kommenden Tagen an ihren Bestimmungsort in rund 70 Metern Höhe gebracht.

Laut Bertram Felix markiert die Rückkehr der Turmbekrönungen auch „einen gewissen Wendepunkt“ in der Gesamtsanierung der früheren Klosteranlage auf dem Michaelsberg. Denn nachdem die Kirche in den vergangenen zwei Jahren fast komplett eingerüstet wurde, werden jetzt die ersten Gerüste wieder zurückgebaut, zunächst am Südturm, in wenigen Wochen am Nordturm der Kirche. Und auch an der Fassade des Wirtschaftsgebäudes werden zurzeit die sanierten Gemäuer von den Gerüsten befreit.

Freilich nähern sich die Bürgerspitalstiftung als Eigentümerin und das städtische Immobilienmanagement als Bauherr nur dem Ende eines weiteren Teilbauabschnitts, der neben dem 1. Bauabschnitt für die Kirchensanierung den Einbau eines Infozentrums mit Stiftsladen und die Sanierung aller bisher nicht instandgesetzten Fassaden (außer der Kirchenfassade) umfasst und bis Ende des Jahres mit einem Aufwand von rund 12,5 Mio. Euro abgeschlossen wird.

Bis die bald 1000 Jahre alte Michaelskirche vollständig saniert ist und wieder geöffnet werden kann, werden noch einige Jahre ins Land gehen. „Der Aufwand ist aufgrund des immensen Schadensbildes sehr hoch“, erläuterte Bertram Felix, der Ende 2025 als Zeithorizont nannte.

Schon heute ist allerdings davon auszugehen, dass bis zur nächsten Öffnung der jetzt aktuell in die Turmzier eingelegtenZeitkapseln von St. Michael deutlich mehr Zeit vergeht als zuletzt: Die in den Turmbekrönungen vorgefundenen Behältnisse hatten Tageszeitungen und Münzen aus den Jahren 1986 bzw. 1987 zum Inhalt, als die Turmhelme zuletzt instandgesetzt worden waren.

Übrigens: der Dudelsackspieler ist ein echter Schotte, der bei einer auf der Baustelle eingesetzten Steinmetzfirma arbeitet.